Joseph Turkel war ein US-amerikanischer Schauspieler. Turkel begann seine Karriere 1949 mit einer Nebenrolle als Ganove im Kriminalfilm Die Brut des Satans. In den 1950ern und 1960er Jahren hatte er zahlreiche Filmrollen; diese waren in vielen Fällen so untergeordnet, dass sein Name oftmals nicht im Abspann genannt wurde. Er war in Spielfilmen von William Wyler, Robert Wise und Lewis Milestone zu sehen.
In den 1950er-Jahren wurde Turkel von Stanley Kubrick als Nebendarsteller in dessen Frühwerken Die Rechnung ging nicht auf und Wege zum Ruhm eingesetzt. In Die Rechnung geht nicht auf spielte er einen Gangster, auf diesen Rollentyp wurde der schmächtige Schauspieler auch in weiteren Filmen besetzt. In Wege zum Ruhm spielte er einen der drei Soldaten, die als Warnung an die anderen Soldaten zufällig ausgewählt und hingerichtet werden; diesen Film bezeichnete Turkel später als Lieblingsfilm unter seinen Werken. Kubrick und Turkel waren befreundet, auch da beide etwa gleichaltrig waren, in Brooklyn geboren wurden und ähnlich sozialisiert waren. Seine dritte und letzte Zusammenarbeit mit dem Regisseur erfolgte in der Rolle des Barkeepers Lloyd in dem Horrorklassiker Shining, der dem zusehends wahnsinnig werdenden Jack Nicholson als Geist erscheint und ihm Drinks ausgibt.
Im Jahr 1982 verkörperte Turkel in Ridley Scotts Blade Runner als exzentrischer Konzernchef Dr. Eldon Tyrell eine seiner bekanntesten Filmrollen. 1990 war er im Science-Fiction-Horrorfilm The Dark Side of the Moon in einer der Hauptrollen zu sehen. Neben der Filmarbeit trat Turkel seit den 1950er-Jahren auch als Gaststar in vielen Fernsehserien auf, darunter Bonanza, Der Chef, Einsatz in Manhattan und Miami Vice. Zuletzt stand er 1998 für die Fernsehserie Das Leben und Ich vor der Kamera. Sein Schaffen umrfasst rund 140 Film- und Fernsehproduktionen.