Akim Tamiroff (* 29. Oktober 1899 in Tiflis, Georgien; † 17. September 1972 in Palm Springs, Kalifornien, USA) war ein russisch-amerikanischer Schauspieler armenischer Herkunft.
Nach einer Ausbildung an der Moskauer Schauspielschule entschied Akim Tamiroff sich 1932 während einer USA-Tournee, in Amerika zu bleiben. Tamiroffs Markenzeichen waren seine untersetzte Statur, sein dunkles Haar, dicke Augenbrauen und eindringliche Augen. Bereits seit den 1930er Jahren wurde er – nicht zuletzt wegen seines schweren russischen Akzents – häufig als Ausländer eingesetzt, z. B. als Zigeuner (Storm at Day Break), Spanier (Königin Christina), Türke (The Merry Widow), Italiener (Sadie McKee, The Winning Ticket), Deutscher (The Great Flirtation), Franzose (New and Forever, Paris in Spring), Inder (Bengali), Mexikaner (Chained, Go Into Your Dance) und natürlich auch als Russe (z. B. Whom the Gods Destroy, Black Fury, China Seas). Seine erste größere Rolle spielte Tamiroff 1936 in dem Kriminalfilm Woman Trap. Weitere wichtige Nebenrollen folgten in The General Died at Dawn, The Jungle Princess (1936, mit Dorothy Lamour), Her Husband Lies, dem Michael Strogoff-Film The Soldier and the Lady und King of Gamblers (alle drei 1937).
Seine erste Hauptrolle spielte Akim Tamiroff 1937 in Charles Vidors Kriminalfilm The Great Gambini. 1938 folgte eine weitere große Rolle in Cecil B. DeMilles Piratenfilm The Buccaneer. Gleich danach stand Tamiroff in Dangerous to Know (1938) vor der Kamera. In dem Western Ride a Crooked Mile spielte er einen russischen Einwanderer. 1939 trat er in King of Chinatown erneut neben Anna May Wong auf. Weitere Hauptrollen spielte er in Floreys Spionagethriller The Magnificent Fraud (1939) und in Louis Kings Schicksalsfilm The Way of All Flesh (1940).
Einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und eine Oscar-Nominierung in der gleichen Kategorie errang Akim Tamiroff 1943 mit der Rolle des Guerilleros Pablo in Sam Woods Hemingway-Adaption Wem die Stunde schlägt Im selben Jahr hatte er eine weitere bedeutende Rolle als ägyptischer Hotelbesitzer in Billy Wilders Fünf Gräber bis Kairo. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien er in zahlreichen weiteren Filmen, mit einer größeren Rolle unter anderem in Richard Thorpes Filmmusical Mexikanische Nächte (1947).
Ab den 1950er-Jahren wirkte Tamiroff an vielen Fernseh Produktionen mit. Ein Kassenerfolg war in dieser Zeit nur Anatole Litvaks Melodram Anastasia (1956) mit Ingrid Bergman. Aus filmhistorischer Sicht waren die 1950er Jahre für Tamiroff vielleicht das wichtigste Jahrzehnt, denn sie waren auch die Zeit der Zusammenarbeit mit Orson Welles. 1955 trat Tamiroff in Welles’ in Europa gedrehtem Thriller Herr Satan auf. 1958 folgte Welles’ Meisterwerk Im Zeichen des Bösen, in dem Tamiroff den mexikanischen Drogenboss „Onkel Joe Grandi“ spielte. In der Kafka-Verfilmung Der Prozeß (1962) hatte er nur eine winzige Rolle.
In den 1960er Jahren arbeitete Akim Tamiroff meist in Europa, wo er in Filmen wie Die schwarze Tulpe (1962, mit Alain Delon) erschien. Kleine Rollen spielte er in den erfolgreichen amerikanischen Abenteuerfilmen Topkapi (1964) und Lord Jim (1965). Seinen letzten Auftritt hatte er 1970 in dem israelisch-französischen Spionagefilm Moto Shel Yehudi.