Jean Raoul Robert Rochefort war ein französischer Schauspieler.
Jean Rochefort kam 1930 als Sohn von Célestin Rochefort und Fernande Guillot in Paris zur Welt. Nachdem Rochefort ohne großen Erfolg im Theater und Kabarett als Darsteller und Regisseur gearbeitet hatte, begann er Mitte der 1950er Jahre seine Karriere als Filmschauspieler. In den frühen 1960er-Jahren etablierte sich Rochefort im französischen Film als vielgefragter Komödiant und Charakterdarsteller.
Rochefort war oft in komischen Filmen zu sehen, etwa an der Seite von Pierre Richard, neben dem er in Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh als intriganter Geheimdienstchef auftrat. Ab 1964 spielte er auch in der Angélique-Reihe. Mehrmals stand Rochefort neben Jean-Paul Belmondo vor der Kamera, mit dem er zusammen das Pariser Konservatorium besucht hatte. So waren sie beispielsweise zusammen in dem Abenteuerfilm Cartouche, der Bandit (1962) zu sehen.
Im dramatischen Fach etablierte er sich 1972 als Ehemann von Annie Girardot und Vater von Claude Jade in Serge Korbers Kerzenlicht, der die Familie verlassen hat. Um glaubwürdig den Familienvater von Jade und Le Coq zu spielen, legte sich Rochefort ein markantes Oberlippenbärtchen zu, das zu seinem Markenzeichen werden sollte. Nur einmal, 1996 für Patrice Lecontes Kostümfilm Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins, trennte sich Rochefort von dem Moustache. Kurz nach Kerzenlicht machte ihn auch die Rolle des Geheimdienstchefs in Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh populär.
Von da an spielte Rochefort auch tragende ernste Rollen in Filmen wie Der Uhrmacher von St. Paul als Inspektor an der Seite von Uhrmacher Philippe Noiret. Mit der Hauptrolle in einer der erfolgreichsten französischen Komödien der 1970er-Jahre, Ein Elefant irrt sich gewaltig, in dem er als Étienne seine Frau (Danièle Delorme) mit einem Fotomodell (Anny Duperey) zu betrügen versucht, spielte er sich endgültig in die erste Reihe der französischen Schauspieler. 1979 spielte er in dem deutschen Film Grandison einen mit seiner Frau (Marlène Jobert) Angeklagten, der sich das Leben nimmt. Zu seinen späteren Erfolgen zählen die Titelrollen in Der Mann der Friseuse (1989), Der Killer und das Mädchen (1993) und Das zweite Leben des Monsieur Manesquier (2002). So war Rochefort für fünf Jahrzehnte fester Bestandteil des französischen Kinos und dabei sowohl als Film- als auch als Fernsehschauspieler aktiv. Dreimal führte er auch selbst Regie.
Im Laufe seiner Karriere wurde Rochefort mit insgesamt drei Césars ausgezeichnet. Im Jahr 1976 erhielt er bei der ersten Verleihung der Césars den Preis in der Kategorie Bester Nebendarsteller für die Rolle eines intriganten Geistlichen in Bertrand Taverniers Historienfilm Wenn das Fest beginnt … neben Philippe Noiret. Zwei Jahre später wurde auch seine Darbietung als Kapitän in dem Kriegsdrama Der Haudegen in der Kategorie Bester Hauptdarsteller mit dem französischen Filmpreis prämiert. Im Jahr 1999 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Ehren-César ausgezeichnet.